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1. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 487

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
487 deutsche Mann indeß, der sich bloß zum Kriege geboren glaubte, hielt den Ackerbau für eine knechtische Arbeit, und suchte durch Kauf und Raub Leute zu erhalten, die ihm sein Feld bestellten. Besonders wur- den die Kriegsgefangenen dazu benutzt; oft auch Schuldner, die nicht zahlen konnten. Diese hingen ganz von dem Willen ihres Herrn ab. So entstand die Leibeigenschaft, die mit Recht jetzt überall aufge- hoben wird. Die Deutschen an der Donau und am Rhein waren schon früh zur christlichen Religion übergetreten, die im mittlern und nördlichen Deutschland wohnenden aber noch dem Heidenthum erge- den. Ihren Göttern brachten sie sogar grausame Menschenopfer. Da erweckte Gott fromme Männer, welche den heidnischen Deutschen die frohe Botschaft des Heils bringen sollten. Sie kamen aus Ir- land, wo das Christenthum schon tief Wurzeln gefaßt hatte. Es ist rührend zu lesen, wie diese Männer mitten im kriegerischen Gewühle der Völker, still und friedlich, das Kreuz und das Evangelium in der Hand, dnrch die deutschen Wälder wanderten und die Lehre des Erlö- sers verkündeten; wie sie im Vertrauen auf Gott den größten Gefah- ren des Lebens muthig entgegen gingen. n. Der ausgezeichnetste unter allen Bekehrern jener Zeit war der fromme englische Mönch Winfried, wegen seiner großen Verdienste nachher Bonifacius (Wohlthäter) genannt. Schon in früher Ju- gend erfüllte seine Seele der feurige Wunsch, im Weinberge des Herrn zu arbeiten. und den Heiden das Wort des Lebens zu verkünden. In einem Kloster bereitete er sich zu dem heiligen Geschäfte vor. Dann verließ er mit Genehmigung seines Abtes den einsamen Ort, und ging nach Rom, um sich vom Papste zu seinem edlen Werke einweihen zu lassen. Nun reifete er nach Fries land und arbeitete an der Bekeh- rung der heidnischen Landesbewohner drei Jahre lang. Von hier wandte er sich nach Thüringen und predigte das göttliche Wort mit wunderbarem Erfolge. Aus allen Gegenden drängten sich die Heiden zu ihm, um sich taufen zu lassen. Auch legte er mehrere Klöster und Schulen an, damit sich dnrch sie nach und nach mehr Bildung über das rohe Deutschland verbreiten möchte. Als er darauf das zweitemal nach Rom kam, ernannte ihn der Papst, zur Belohnung seines apostolischen Eifers, zum Bischof in Deutschland. Von Rom begab er sich zurück nach Hessen und Thüringen, lehrte und predigte überall das Wort Gottes und zertrümmerte die Götzenbilder. Bei Geismar in Hessen stand eine uralte, dem Donnergotte gehei- ligte Eicke, unter welcher die heidnischen Bewohner dieser Gegend zu opfern pflegten. Wie nun der heilige Mann erfuhr, daß dieser Baum für unverletzlich gehalten wurde, legte er, um den Aberglauben zu zer- stören, die Axt an denselben. Erschrocken standen die Heiden umher und blickten bald nach dem Apostel, bald nach dem Himmel, ob ihre Götter keine Blitze auf den Frevler herabschleudern würden. Als aber die Eiche zusammenkrachte und der Himmel ganz heiter blieb, so ent-

2. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 21

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
21 Der Wandersmann nahm Alles wohl zu Herzen und überlegte sorgfältig bei jedem Fortschritt und Abwege die Worte und Bezeichnung seines freundes. So schritt er rüstig vorwärts; aber je weiter er kam, desto höher thürmten sich die Felsen, und der Weg schien sich zu verlieren in dem einsamen, langen Geklüfte. Da entsank ihm der Muth; er blickte ängstlich zu den hochragenden, grauen Felsen hinauf und rief: Es ist für einen Menschen unmöglich, solche rauhe Bahn zu wandeln und dieß steile Geklüft zu ersteigen. Dazu gehören Ad- lersflügel und die Füße der Gemse! Schon wandte er sein Angesicht und gedachte des Weges, den er gekommen war. Da rief ihm eine Stimme zu: Fasse Muth und folge mir! Als er sich umwandte, erblickte er vor sich zu seiner großen Freude die Gestalt des Mannes, der ihm den Weg beschrieben hatte; er sah ihn zwischen Klüften und Abgründen und rauschenden Bergwassern ruhig und sicher einher wandeln. Solches gab ihm Ver- trauen, und er schritt eben so rüstig ihm nach. Eh' es Abend war, hatten sie das Gebirg erstiegen, und ein liebliches Thal, wo Myrten und Granatbäume blühten, empfing sie am Ziele der Wallfahrt. Da dankte der fröhliche Wandrer seinem Führer, und sprach: Wie soll ich dir vergelten? Du hast mich nicht bloß auf den rechten Weg geleitet, sondern mir auch Muth und Kraft gegeben, ihn zu wandeln. Darauf antwortete jener: Nicht doch; bin ich nicht ein Wandrer, wie du? Und bist du nicht derselbe, der du warst? Du hast nur im Vertrauen auf mich dich selbst und deine verborgene Kraft erkannt. Krummache r. 48. Der Wiedergenesene. Ein reicher Jüngling zu Rom hatte krank gelegen an einem schweren Uebel; endlich genas er und ward gesund. Da ging er zum erstenmal hinaus in den Garten und war wie neu geboren. Er wandte jetzt sein Antlitz gen Himmel und sprach: O du Allgenugsamer, könnte ein Mensch dir Etwas vergelten, wie gerne wollte ich alle meine Habe geben. Solches hörte Hermas, genannt der Hirte, und sprach zu dem reichen Jüngling: Von oben kommt die gute Gabe; dahin vermagst du Nichts zu senden. Komm, folge mir. Der Jüngling folgte dem frommen Greise, und sie kamen in eine dunkle Hütte, daselbst war eitel Jammer und Elend; denn der Vater lag krank, und die Mutter weinte, die Kinder aber waren nackend und schrien nach Brot. Da erschrack der Jüngling. Hermas aber sprach: Siehe hier einen Altar für dein Opfer! Siehe hier des Herrn Brüder und Stellvertreter! Da that der reiche Jüngling seine Hand über sie auf und gab ihnen reichlich und pflegte den Kranken. Und die erquickten Armen .segneten ihn und nannten ihn einen Engel Gottes.

3. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 268

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
268 kein Raum mehr bleibt, den das Wasser nicht einnähme, so mußte die Straße durch den Berg gegraben werden. Dieß ist das Urner Loch, 200 Fuß lang, 12 Fuß hoch und eben so breit. In dem Dorfe Hos- pital, das man gegen Abend erreicht, wird übernachtet. Von hier aus erreicht man in drei Stunden weiter aufwärts das Hospiz, welches in einem Felsthal liegt, das von vielen hervorragenden Felsspitzen einge- schlossen wird. Dann gehts nach der italienischen Seite hinab, steiler, als man heraufgekommen. Man gelangt in das enge Thal des Tes- sin anfangs über Schneefelder und durch Tannenwälder; aber sobald sich das Thal erweitert, sieht man überall Kastanienbäume und freund- liche Dörfer mit Weinreben. Hi. Ein zweiter bemerkenswerther Berg ftst der große St. Bern- hard, über den Napoleon im Jahre 1800 mit einem Heere zog. Hier gewährt ein von Mönchen bewohntes Kloster den Reisenden gast- freie Aufnahme. Diese edlen Menschenfreunde durchwandern die ganze Gegend, zumal wenn Sturm und Unwetter hereingebrochen sind und suchen die Ermatteten, die Verirrten, die Erstarrten, die Verschütteten auf, um ihnen rettende Engel zu werden, oder die Todten in das kühle Bett der Erde zu legen. — Schon viele Jahre her bedienen sie sich zur Rettung der Unglück- lichen besonders abgerichteter Hunde, welche entweder allein ausgehen oder die Mönche begleiten. Sobald einer derselben einen Verunglück- ten aufgefunden hat, kehrt er im schnellen Lause zu seinem Herrn zu- rück und gibt durch Bellen, Wedeln und unruhige Sprünge seine ge- machte Entdeckung kund. Oft hängt man diesen Hunden ein Fläsch- chen mit stärkenden Getränken und ein Körbchen mit Brot um den Hals, um es einem schwachen, ermüdeten Wanderer, der nicht mehr weiter kommen konnte, zur Erquickung und Stärkung darzubieten. Bekannt ist unter diesen Hunden einer, Namens Barry, der 12 Jahre lang nnermüdet war im Dienste der Menschheit und allein mehr als 40 Menschen gerettet hat. Sein Eifer hierbei war außerordentlich. Sobald gefährliche Witterung sich einstellte, hielt ihn Nichts mehr im Kloster zurück; rastlos bellend strich er umher, um einen Sinkenden zu erfassen oder einen Verschneiten hervorzufcharren. Einen erstarrten Knaben beleckte er so lange, bis derselbe zu sich kam und sich ihm end- lich auf den Rücken schwang. Alt geworden sandte ihn der Prior nach Bern, um für den Rest ferner Tage ihm Ruhe zu gönnen. Nach sei- nem Tode wurde seine Hülle ausgestopft und in dem Museum der Naturgeschichte zu Bern aufgestellt, wo ihn jetzt noch jeder Reisende mit semer Flasche und seinem Halsbande sehen kann. Merkwürdig ist es, daß die Leichen der Verunglückten viele Jahre in einer dazu be- ftimmteu Halle ausgestellt bleiben können, ohne zu verwesen, oft ohne nur im mindesten entstellt zu sein. Welche Gefühle mögen den Wanderer durchbeben, wenn er das Kloster glücklich erreicht hat und in diese schauerliche Stätte des To- des tritt?!

4. Lesebuch in Lebensbildern für mittlere Schulklassen - S. 106

1870 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
106 Aber Kämmerer dachte: Gewiß liegt draußen ein Mensch, der schnell der Hilfe bedarf. Eilig ging er nach Hause, weckte seinen Sohn, und ging mit diesem nach dem Walde zu. Immer noch hörten sie das Wimmern; sie suchten und suchten und fanden endlich einen Greis, der sich verirrt hatte und im Schnee ganz erstarrt da lag. Es ist ein Filter Bettler'/' sagte der Sohn, „und er ist schwer". — „Deute an den barmherzigen Samariter! erwiederte der Vater. „Er ist ein Mensch, wie wir! Sie luden den erstarrten Greis aus die Schultern, brachten ihn in ihre Hütte, rieben ihn mit Schnee, und hatten die Freude, den alter: Mann in das Leben zurückzubringen. Dieser erholte sich so schnell, daß er am andern Morgen seine Reise fortsetzen konnte. Er war arm und konnte nur mit einem Händedruck danken. Dem • braven Nachtwächter war dieß genug. 38. Flitz Oberlin. Eine Bauersfrau saß zu Straßburg auf dem Marktplatze und hielt Eier feil.! Drei muthwillige Knaben kamen daher gerannt, stießen wider den Korb und warfen ihn um. Nun liefen sie lachend davon. Der kleine Oberlin sah den bösen Streich mit an. Er be- dauerte die Frau, welcher Thränen in den Augen standen. .Sogleich lief er nach Hanse und holte seine Sparbüchse. Als er wieder auf den Marktplatz kam, saß die Frau noch da und weinte still. Da schüttete er ihr all sein Geld in die Schürze und lief fort. Die Frau konnte ihn: nicht einmal danken., Fritz Oberlin hat später als Pfarrer im Steinthale bei Straßburg noch viel Gutes gewirkt. 39. Der Lebensretter. Am 17. Februar 1850 fuhr das Dampfschiff „Telegraph" von Bremerhaven nach Bremen an der Weser zurück. In der Nähe von Rönnebeck ließen sich zwei Reisende, eine ältere Frau mit ihrem Bruder, in einem Nachen nach dem Dampfschiff bringen, um mit nach Bremen zu fahren. Bei dem starken Strom und dem hohen Wasser gerieth der Nachen unter den Radkasten des Danlpfschiffes und schlug um. Der Fährmann und der obengenannte Bruder ret-
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